- Konzernweiter Einsatz der Unfallmeldung
- Keine spezielle ‚Gutachter‘-Ausbildung für Schadenserfassung benötigt
- Vorkalkulation des erfassten Schadens möglich
Seit Oktober 2021 ist die Möglichkeit der einfachen Schadenmeldefunktion, die ursprünglich bei Audi mit der Unterstützung von DAT entwickelt wurde, fester Bestandteil der neu geschaffenen Roadside Events Plattform (REP) und wird seither konzernweit im Volkswagen Konzern eingesetzt.
Mit der Funktion Schadenmeldefunktion ist es möglich, einen Schadenprozess mobil zu starten und die Daten anschließend in die Markenwerkstatt zu übertragen. Die REP-Plattform hat dabei zwei Ausrichtungen: Die Sicht des Call-Centers und die des Händlers, welcher den Auftrag über FastTrack/myClaim-Server in seine SilverDAT 3 eingespielt bekommt.
Aktivitäten der Pkw-Halter im Schadenfall
Grundsätzlich kann ein Autofahrer eines Fahrzeugs aus dem Volkswagen Konzern nach einem leichten Unfall (kein Notruf) entweder ein proaktives Pop-Up im Fahrzeug bestätigen, die Online-Pannenruf-Taste nutzen oder direkt im Callcenter seiner Marke anrufen.
Bei der Kontaktaufnahme über das Pannenruf-Callcenter erfolgt über die im Fahrzeug verbaute SIM Card automatisch die Übertragung der VIN und der Schadenzonen und -stärken an das Call-Center. Im Falle der rein telefonischen Kontaktaufnahme muss der Autofahrer die VIN angeben. Die VIN wird für die Fahrzeugidentifikation benötigt.
Im Call-Center öffnet der dortige Mitarbeiter eine Software-Maske, welche es ihm ermöglicht, anhand der Connected-Car-Technologien Trefferzonen, Schadenstärken, Warnleuchten und Fehlercodes bereits zu sehen. Mit den Angaben des Autofahrers kann der Call-Center Mitarbeiter die grob erkennbaren Schäden tiefer erfassen oder – sollten vom Fahrzeug keine Schäden über die Schnittstelle gemeldet worden sein - die Schäden komplett neu aufnehmen.
Dabei kommt im Hintergrund die FastTrack-Technologie der DAT zum Einsatz. „Anhand eines mit der DAT entwickelten Katalogs möglicher Schäden der einzelnen Bauteile kann der Mitarbeiter des Call-Centers Schadensart und die beschädigten Teile weitergehend spezifizieren. Zum Beispiel gibt es bei einem Stoßfänger nur drei vorgegebene Schadensarten: Kratzer, Delle und Riss. Eine spezielle ‚Gutachter‘-Ausbildung benötigen Mitarbeiter des Call-Centers für die Schadenserfassung nicht“, erklärt Kathrin Harrer, AUDI AG.
Vorkalkulation
Anhand der gesammelten Daten wird eine Vorkalkulation des erfassten Schadens mit den erforderlichen Teilen und einem durchschnittlichen Stundenverrechnungssatz für die Arbeitszeit erstellt.
Anschließend weist der Call-Center-Mitarbeiter den Schadensvorgang mit Halter- und Standortdaten einer Vertragswerkstatt der jeweiligen Marke zu. Die Werkstatt erhält die Vorkalkulation in die SilverDAT 3 mit dem Schadenbild eingespielt. Dabei erhält sie die Kalkulation entweder mit den durchschnittlichen Stundenverrechnungssatz oder, im Fall der Anwendung von SilverDAT myClaim in Kombination mit dem VW Schadennetz, den eignen, in der SilverDAT 3 hinterlegten Stundenverrechnungssatz.
So hat die Werkstatt bereits vor dem Eintreffen eines beschädigten Fahrzeugs alle relevanten Daten zum Vorgang zur Verfügung. Sie hat Möglichkeit den Auftrag in ihre Abläufe einzuplanen und die erforderlichen Teile zu bestellen. Nach dem Eintreffen des beschädigten Fahrzeugs in der Werkstatt lässt sich der Auftrag selbstverständlich durch die Fachleute noch verfeinern und ergänzen. Wenn die Kalkulation nur Glasteile enthält, dann kann die Werkstatt den eingegangen K&L-Vorgang in einen Glas-Vorgang umwandeln.
Die Schadenmeldefunktion steht allen Audi Partnern in Deutschland zur Verfügung. Von diesen nutzen rund 250 Partner die Funktionen von SilverDAT 3 / MyClaim. Weiterhin ist das System für Audi bereits in den Märkten Schweiz, Frankreich, Italien und Irland produktiv im Einsatz. Nun ist die Funktion fester Bestandteil der Konzernlösung Roadside Events Platform (REP) die neben Audi auch für die Marken Seat, Skoda, Volkswagen PKW und Volkswagen Nutzfahrzeuge eingesetzt wird.
Die Plattform wurde bereits erfolgreich in Italien ausgerollt, der Rollout in weitere europäische Märkte ist im vollen Gange.