Gebrauchtwagenmarkt im März 2025

Wo bleibt die Frühjahrsbelebung? Bisher verharren die Gebrauchtwagen-Zahlen des ersten Quartals auf Vorjahresniveau. Besonders bei gebrauchten E-Autos steigt die Zahl der Fahrzeuginserate an. Und man sieht: Die Angebotspreise liegen deutlich über den tatsächlichen Verkaufspreisen.

Der Gebrauchtwagenmarkt im März entwickelt sich zaghaft. Das Kraftfahrt-Bundesamt zählte 554.939 Besitzumschreibungen, das sind zwar im Vergleich zum Februar 7,1 Prozent mehr, aber im Vergleich zum März 2024 nur 0,5 Prozent mehr. Kumuliert liegt der Markt ebenfalls nur sehr gering über dem Vorjahreszeitraum: Im ersten Quartal wechselten 1.636.590 Gebrauchtwagen den Besitzer. Das sind 0,6 Prozent mehr als in Q1 2024.

Der Gebrauchtwagenmarkt tritt scheinbar auf der Stelle. Denn im Vergleich zum Vorjahr ist kaum Bewegung in den KBA-Zahlen, eine minimale Steigerung von einem halben Prozent. Aber: Unter der Oberfläche passiert viel. Die Anzahl der Händler-Inserate gebrauchter BEV steigt stetig an, vor allem bei jungen Fahrzeugen (was aber zu erwarten ist), während die Angebotspreise dieser BEV weiter nach unten gehen. Ein klassischer Fall von Angebot und Nachfrage. Noch sind die gebrauchten BEV nicht so attraktiv, dass sie sich zu Schnelldrehern entwickeln und zu stabilen Preisen verkaufen lassen. Sie stehen meist länger beim Handel als vergleichbare Benziner oder Diesel. Und: Die Anzahl z. B. der BEV-Leasingrückläufer nimmt stetig zu. 

Aus den Analysen des DAT Reports wissen wir, dass nur 12 Prozent aller Gebrauchtwagenkäufer einen gebrauchten BEV als Kaufoption sehen. Wenn es ein elektrisches Auto sein soll, dann entscheidet sich der Endverbraucher meist für einen neuen – oder in den meisten Fällen für keinen BEV.

Wenn wir uns also die BEV-Angebotspreise der Händler ansehen und vergleichen diese mit den tatsächlichen Transaktionspreisen, so werden zwei Tatsachen offensichtlich. Erstens, die Händler brauchen im Schnitt im aktuellen Jahr 110 Tage, um ein gebrauchtes BEV zu verkaufen. In dieser Zeit – man beachte, dass jeder Standtag zwischen 25 und 30 Euro kostet – werden die Fahrzeuge  durchschnittlich um 2.500 Euro abgepreist. Zweitens, die Fahrzeuge werden zu einem nochmals niedrigeren Preis verkauft. Nach Herausnahme aus den Börsen wird also der Preis aktuell um weitere 500 Euro reduziert. Je nach Modell kann dieser Wert noch höher ausfallen. Die DAT kann das auf Basis der Fahrgestellnummer der einzelnen Pkw nachverfolgen. Und solange die Entwicklungszyklen bei E-Autos noch in relativ kurzen Zeitabständen vollzogen werden, tun sich gebrauchte BEV schwer. Immerhin: Im gesamten letzten Jahr wurden mehr gebrauchte BEV als neue BEV von privaten Endverbrauchern erworben. Es gibt also einen Markt, aber er ist noch sehr klein.

Wir rechnen nach dem ersten Quartal weiterhin mit einem verhaltenen Markt in Deutschland. Es herrscht nach wie vor Kaufzurückhaltung insgesamt und private Kaufzurückhaltung bei BEV.