Gebrauchtwagenmarkt im Juli 2024
Der Monat Juli alleine steuerte im aktuellen Jahr 592.296 Einheiten dazu bei – auch das ein Plus von 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Juli und 12,1 Prozent mehr als noch im Juni 2024. Der Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich stabil und erfreut sich guter Nachfrage.
Das Ziel der Bundesregierung, 15 Mio. BEV bis 2030 im Pkw-Bestand zu haben, rückt mit den aktuellen KBA-Zahlen in nahezu unerreichbare Ferne. Im Juli waren 12,9 Prozent der Neuzulassungen rein batterieelektrische Pkw; in Zahlen ausgedrückt: 30.762 Neuwagen. Damit liegt der Juli 2024 knapp 37 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Da könnte man die Frage stellen: Was hätte man anders machen können/müssen, um die Elektromobilität sachlich und mit höherer Akzeptanz im Markt zu positionieren?
Wenn wir also den Hochlauf einmal anders denken, kommt man womöglich zu folgendem Schluss: Die finanziellen Mittel der Steuerzahler hätte man – anstelle hoher Kaufprämien – beispielsweise stärker in den Ausbau der Ladeinfrastruktur stecken können. Das hätte dazu führen können, dass der Hochlauf zwar langsamer, dafür aber kontinuierlicher vonstattengegangen wäre. Die BEV-Neuzulassungs-Achterbahnfahrt hatten wir im aktuellen DAT Barometer dargestellt. Ein natürlicher Hochlauf wäre besser gewesen, und er wäre von breiteren Schichten der Bevölkerung akzeptiert worden, ohne ideologisches Rahmenwerk, ohne Fingerpointing, ohne Lagerbildung, einfach als eine neue Antriebsart in unserer Branche.
Die vielen Early Adopter hätten sich sowieso für die Technologie interessiert und diese sicherlich auch gekauft. Aber die breite Bevölkerung, das haben wir mehrfach im DAT Report und im DAT Barometer belegt, wollte und will noch nicht umsteigen, sondern wartet ab. Daher gilt es mehr denn je, Unsicherheiten abzubauen. Denn wenn Unsicherheit am Ende viel Geld kosten kann, hält sich der Endkunde zurück.
Und um abschließend den Bogen zurück zum Gebrauchtwagen zu spannen: Der E-Gebrauchtwagenmarkt kommt nur schwer in die Gänge. Was aus Sicht der Endverbraucher unsexy als Neuwagen ist, ist für Endverbraucher auch unsexy als Gebrauchtwagen. Und das schlägt sich in Euro nieder – beim Kaufpreis und, das wird oft vergessen, bei jeder TCO-Berechnung, die man für E-Autos anstellt. Daher sollten Gebrauchtwagenkäufer, deren Fahrzeug den meisten Wertverlust schon hinter sich hat, den täglichen Nutzen von E-Mobilität im positiven „TCO-Licht“ sehen: transparente und günstige Ladekosten. Die gilt es zu realisieren, damit der Kunde spürt, dass er jeden Kilometer direkt sparen kann.