Gebrauchtwagenmarkt im Januar 2024
Nach KBA-Informationen wechselten im Januar 527.258 Gebrauchtwagen den Besitzer. Das sind immerhin 22,2 Prozent mehr als im Dezember 2023, als der Markt extrem schwach war. Auch im Vergleich zum Januar 2023 konnten die Besitzumschreibungen um 7,5 Prozent zulegen. Dies zeigt, dass insbesondere Gebrauchtwagen die Mobilität vieler Menschen in Deutschland auch 2024 sichern werden.
Der Gebrauchtwagenmarkt sendet zum Jahresbeginn eigentlich positive Signale. Schließlich konnten mit über 520.000 Besitzumschreibungen viele Autokäufer den für ihr Budget passenden Pkw finden. Interessant hierbei ist: Vermutlich werden – ähnlich wie im vergangenen Jahr – viele Endverbraucher ihren Gebrauchtwagen beim freien Handel gefunden haben. Der Marktanteil des freien Handels an allen über 6 Mio. Besitzumschreibungen des letzten Jahres lag bei 34 Prozent – ein Allzeithoch in den vergangenen 50 Jahren. Woher kommt das? Die Nachfrage nach individueller Mobilität ist weiterhin sehr hoch, aber viele Menschen konnten oder wollten nicht so viel in den Autokauf investieren. Die große Mehrheit bestätigte bei der Befragung für den aktuellen DAT Report 2024, dass sie geplant hatten, deutlich weniger Geld für ihren Autokauf auszugeben. Also griff man zu älteren und daher günstigeren Fahrzeugen. Im Schnitt investierten Gebrauchtwagenkäufer beim freien Handel 15.680 Euro. Zum Vergleich: Beim Markenhandel bezahlten die Endverbraucher 26.170 Euro für ihren natürlich deutlich jüngeren Gebrauchtwagen.
Und was war auf dem Privatmarkt los? Dort fehlten Angebote, da die große Mehrheit aller Pkw-Halter gar nicht daran dachte, das eigene Auto zu verkaufen. Laut DAT Report waren 61 Prozent mit ihrem Fahrzeug noch so zufrieden, dass sie sich gar nicht mit dem Verkauf ihres Autos beschäftigen wollten. Und gleichzeitig bestätigten 80 Prozent, dass sie erstmal abwarten möchten, wie es bei der Elektromobilität weitergeht. Kein Wunder also, dass der Marktanteil des Privatmarkts auf ein historisch niedriges Niveau von 29 Prozent gesunken ist.
Abschließend bleibt mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn der Blick auf den Neuwagenmarkt, wo sich viele Hersteller momentan mit Nachlässen überbieten. Die Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenmarkt werden wir alle spüren. Das Jahr der dynamischen Restwerte ist eröffnet – und über gebrauchte E-Autos haben wir noch gar nicht gesprochen…