Gebrauchtwagenmarkt im Februar 2025

Seit Jahresbeginn zählt das Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt 1.081.651 Besitzumschreibungen, das sind magere 0,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Seit Jahresbeginn zählt das Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt 1.081.651 Besitzumschreibungen, das sind magere 0,7 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Mit 518.112 Einheiten war der Gebrauchtwagenmarkt im Februar eher zaghaft unterwegs: -8,1 Prozent unter dem Vormonat Januar und -5,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat Februar 2024.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant, den Autobauern mehr Zeit einzuräumen, um die geforderten CO2-Vorgaben einzuhalten. Die wichtige Botschaft zuerst: Diese Entscheidung nimmt den Herstellern in diesem Jahr etwas den Druck. Wir konnten beobachten, dass vor dieser Ankündigung die BEV-Zulassungen im Februar gestiegen sind, teilweise auch durch drastische Leasingaktionen. Sowas ist niemals gut für den Restwert – gerade beim E-Auto, das anders altert als ein Verbrenner. Die Frage, die sich aber stellt, ist: Welche Auswirkungen wird das auf die Restwerte von Verbrennern oder BEV haben?

Die Werte von gebrauchten Verbrennern werden erstmal weiter stabil bleiben, die Werte gebrauchter BEV könnten je nach Segment etwas weniger stark zurückgehen. Hinzu kommt: Durch die bisher höheren BEV-Zulassungen herrscht eine künstliche Verknappung bei den Verbrennern, die wiederum auf dem GW-Markt sehr beliebt sind. Zudem haben wir nach wie vor durch Corona eine Zulassungsdelle. Viele Autos sind nicht gebaut worden, die dem Gebrauchtwagenmarkt fehlen. Und das, was auf dem Markt ist, altert. Laut KBA beträgt das durchschnittliche Pkw-Alter im Bestand 10,6 Jahre.

Was jetzt braucht, sind kluge Entscheidungen von Seiten der Politik. Die Fastenzeit ist ja eine Zeit des Verzichts. Der Appell an die Politik wäre an dieser Stelle, auf restwertbelastende Maßnahmen zu verzichten. Endverbraucher vertrauen immer häufiger in die Technologie der Hersteller, sie entscheiden sich aber gegen ein BEV wegen der aus ihrer Sicht noch zu lückenhaften Ladeinfrastruktur. Hier könnte man investieren. Hinzu kommt: Wir brauchen einen einheitlich transparenten niedrigen Strompreis für das Laden. Das macht neue und gebrauchte BEV gleichermaßen attraktiv. Die für viele Menschen spürbaren Komforteinbußen bei BEV (z. B. Ladepunkt suchen, Reichweite, Ladezeit etc.) können dadurch deutlich verringert werden. Auch das wäre eine sinnvolle Fördermaßnahme.

Die Skepsis der GW-Käufer gegenüber E-Autos ist weiterhin vorhanden, sie verringert sich aber automatisch, sobald man in einem E-Auto gefahren ist – nachzulesen im aktuellen DAT Report. Wir brauchen somit auch einfachere Probefahrtmöglichkeiten, um die Menschen ins E-Auto zu setzen – und auf Seiten des Handels top-geschultes und überzeugtes Verkaufspersonal. Und wir brauchen abschließend ein Verständnis dafür, dass Entscheidung für den Umstieg auf E-Mobilität Zeit brauchen. Das hat Brüssel nun zumindest im Ansatz verstanden.