Gebrauchtwagenmarkt im Februar
Das sind 7,0 Prozent weniger als im Vormonat Januar und 2,1 Prozent weniger als im Januar 2022. Kumuliert erreicht der Markt damit knapp 950.000 Einheiten (947.043) und liegt damit immerhin 1,0 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bis einschließlich 2020 war es üblich, dass in den ersten beiden Monaten mehr als eine Million Gebrauchtwagen den Besitzer gewechselt haben. Von dieser Zielmarke sind wir noch weit entfernt.
Der Gebrauchtwagenmarkt kommt noch nicht in Schwung – aus mehreren Gründen: Die Belastung der Menschen in Deutschland durch die Inflation ist weiter hoch, Geld bleibt aufgrund der hohen Zinsen teuer, und die kalten Tage sorgen für einen höheren Energieverbrauch in vielen Haushalten. Hinzu kommt: Zu Jahresbeginn lagen die Preise für Gebrauchtwagen immer noch auf einem sehr hohen Niveau, und da in vielen Haushalten besonders zu Beginn eines Jahres zahlreiche Rechnungen anfallen, halten sich die Käufer zurück. Aber: Sie halten sich auch deswegen zurück, weil sie auf fallende Anschaffungspreise auf dem Automarkt hoffen.
Wir rechnen aber damit, dass der Gebrauchtwagenmarkt in diesem Jahr besser verlaufen wird als 2022. Erkennbar wird dies beispielsweise an einer aktuellen Untersuchung für unser DAT-Barometer: Von allen Haushalten, die sich letztes Jahr von einem Pkw getrennt haben, konnten sich 60% bereits wieder motorisieren. 29% planen das für 2023. Der Markt hat also Potenzial. Hinzu kommen all diejenigen, die ihr Fahrzeug noch besitzen und im vergangenen Jahr bereits einen Pkw-Kauf geplant hatten, aber diesen wegen der hohen Preise auf 2023 verschoben hatten.
Und was die Gebrauchtwagenpreise betrifft, so scheint es nun eine leichte Tendenz nach unten zu geben. Alle Fahrzeugsegmente zeigen aktuell ein leichtes Absinken der Preise. Immer noch liegen die dreijährigen Gebrauchtwagen in sechs von 13 Segmenten bei über 70 Prozent des ehemaligen Listenneupreises, aber im Vergleich zum Vormonat war erstmals in allen Segmenten ein leichter Rückgang um etwa 0,2 Prozentpunkte zu beobachten. Das ist noch weit weg von der Zeit und dem Niveau vor 2020, aber es ist aufgrund der aktuell gestiegenen Standzeiten zu erwarten gewesen, dass Angebots- und tatsächliche Transaktionspreise nun erstmals wieder etwas weiter auseinandergehen.