Gebrauchtwagenmarkt im Dezember 2024

Mit 446.675 Besitz­um­schrei­bungen im Dezember und insgesamt 6.479.953 Einheiten endete das Gebraucht­wagen­jahr 2024 versöhnlich.

Im letzten Monat des Autojahres 2024 wechselten laut KBA 446.675 Gebraucht­wagen den Besitzer. Das ist ein sehr deutlicher Rückgang von 16,1 Prozent gegenüber dem November aber immerhin ein Anstieg gegenüber dem Vor­jahres­monat um 3,5 Prozent. Insgesamt versöhnlich endete das Gebraucht­wagen­jahr 2024 mit einem Plus von 7,4 Prozent und 6.479.953 Einheiten.

Im Handel würde man sagen „Wir haben schon schlechtere Jahre erlebt“, auch wenn der Gebraucht­wagen­markt nach einem kurzen Hoch im Oktober dann deutlich nach unten abgesackt ist. Endjahres­rallye Fehlanzeige. Traditionell ist aber der Dezember immer schon ein schwacher Gebraucht­wagen­monat. In den letzten Jahren lag er stets spürbar unter dem November und war seit jeher einer der schwächsten Monate eines gesamten Auto­jahres.

Positiv betrachtet ist der Gebraucht­wagenmarkt der Ort, wo Menschen bezahlbare Mobilität finden. Aus den ersten Analysen des neuen DAT Reports zeichnet sich ab, dass der durchschnittliche Anschaffungs­preis für Gebraucht­wagen im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen ist. Gleichzeitig ist der Privat­markt­anteil bei den Neu­zulassungen gesunken – bei weiterhin hohem Mobilitäts­bedarf der Menschen. Profitiert hat davon der Gebraucht­wagenmarkt. Allerdings war eher zu viel als zu wenig Ware auf den Höfen der Händler gestanden.

Aus Sicht des Handels ist der Dezember daher oft auch ein Monat, in dem Bestände bereinigt werden. Für eine Analyse der Standt­age im Dezember ist es noch zu früh, aber mit deutlich über 80 Tagen bei Benzinern und Diesel-Pkw zum Jahres­ende werden die benötigten Erträge durch die Standkosten reduziert. Immerhin 30 Euro pro Tag im Schnitt kostet ein Gebrauchter – das ergab die letzte Umfrage für das DAT Barometer beim Handel. 

Blickt man auf die gebrauchten BEV, sieht man deutlich höhere Standtage als bei den Verbrennern. 100 Tage und mehr sind da keine Seltenheit. Hier wird es besonders wichtig sein, diese Bestände nicht zu groß und zu alt werden zu lassen. Denn: (Ungewollter) Nachschub ist schon unterwegs, da ein steigendes Volumen an Leasing­rückläufern erwartet wird. Auf der anderen Seite könnten günstige Neuwagen­konditionen mit Blick auf die verschärften CO2-Richtlinien es den Bestands-BEV schwerer machen.

Das Jahr schließt somit stückzahlenmäßig passabel ab, es dürften aber viele Händler mit einem Über­angebot an Gebrauchtwagen ins neue Jahr gestartet sein, für die es Abnehmer braucht. Gesucht waren auch im gesamten letzten Jahr vor allem gebrauchte Benziner.