Gebrauchtwagenmarkt im August 2024
Der Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich im August laut KBA mit 538.014 Einheiten stabil (+1,0 Prozent gegenüber Vorjahresmonat, -9,2 Prozent gegenüber Juli 2024). Kumuliert erreicht er seit Jahresbeginn 4.395.106 Besitzumschreibungen. Das ist ein spürbares Plus von 8,5 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Der Gebrauchtwagenmarkt war schon immer der Lieferant für bezahlbare Mobilität. Für nahezu jedes Budget findet sich in Händler- und Privatinseraten das passende Fahrzeug, um seine privaten Mobilitätsbedürfnisse und -wünsche zu erfüllen. Nun steigen seit Jahren die Listenneupreise der Fahrzeuge immer weiter an. Klar, per Gesetz müssen zunehmend mehr Fahrerassistenzsysteme in den Neuwagen verbaut werden, es werden mehr (deutlich teurere) E-Autos in den Markt gebracht, aber auch die steigende Anzahl an SUV, die per se etwas teurer als das Basismodell daherkommen, steigen auch die Transaktionspreise bei Neuwagen weiter an. Wenn man dies berücksichtigt und dazu noch die Erkenntnisse aus dem DAT Report nimmt, wieviel Geld ein privater Endverbraucher mittlerweile für seinen Neuwagen bezahlt, dann könnte einen so langsam das Gefühl beschleichen, dass ein fabrikneues Fahrzeug für Otto Normalverbraucher in unerreichbare Nähe rückt. Die aktuellen Zahlen des KBA zeigen, der Anteil privat erworbener Neuwagen lag an allen Neuzulassungen weiter bei knapp 35 Prozent, aber – und das ist ein großes „aber“ – gingen die privaten Neuzulassungen insgesamt um 18 Prozent gegenüber Vorjahresmonat zurück.
Dieser Vergleich ist zulässig, weil die Sondereffekte im August 2023 vor allem die gewerblichen Neuzulassungen betrafen (Ende der BEV-Förderung). Noch wissen wir nicht, wie sich die privaten BEV- Zulassungen und die privaten Verbrenner-Zulassungen entwickelt haben, aber die Zahlen dürften gerade bei den privaten BEV-Zulassungen nicht sonderlich rosig ausgefallen sein.
Um aber wieder zum eingangs erwähnten Thema der bezahlbaren Mobilität zurückzukommen. Die gewerblichen Neuzulassungen landen kurze Zeit später mit deutlichen Preisabschlägen auf dem Gebrauchtwagenmarkt, wo sie – insbesondere wenn es sich um Verbrenner handelt – auch schnell ihre Käufer finden. Gebrauchte E-Autos dagegen bleiben weiterhin oft stehen, wechseln selten den Besitzer und sind derzeit für den Handel kaum wirkliche Ertragsbringer.
Aber: Schaut man auf die vorgegebenen CO2-Reduzierungen am Neuwagenmarkt, ist es unausweichlich, dass sich dieses zukünftig wandeln muss. Wir alle werden mit einer viel größeren Menge an gebrauchten BEV zu rechnen haben. Und die müssen die notwendigen Erträge bringen.