Elektromobilität: Endverbraucher noch hin- und hergerissen

Thema des Monats Juli 2024

  • Während sich 34% der Pkw-Halter einen Umstieg auf ein E-Auto nicht vorstellen können, sind 39% einem Umstieg gegenüber aufgeschlossen 
  • Einstellungen zur Elektromobilität hinsichtlich Umwelt und Alltagstauglichkeit gegenüber dem Vorjahr etwas positiver
  • Mehrheit der Pkw-Halter will vor einem Umstieg weitere Entwicklungen abwarten
     

Der Umstieg auf Elektromobilität schreitet voran, wenn auch in verhaltenem Tempo. Insbesondere im ver­gangenen Jahr haben sich Autokäufer sehr konkret mit E-Autos beschäftigt, denn nicht zuletzt die bis Dezember 2023 mögliche staatliche Förderprämie hat die Überlegungen beim Kauf beeinflusst. Während etwa 3% der Pkw-Halter bereits ein komplett batte­rie­elek­trisches Fahrzeug (BEV) besitzen, sind die Umstiegs­pläne der anderen 97% noch unterschiedlich ausgeprägt.

Die Ergebnisse des aktuellen DAT Reports zeigen, dass sich 34% der befragten Pkw-Halter einen Umstieg nicht vorstellen können und weitere 24% noch gar nicht wissen, ob ein Umstieg überhaupt infrage kommt. Bleiben jedoch 39% der Pkw-Halter, die einem Umstieg gegenüber aufgeschlossen sind und sich diesen vor­stellen können. Knapp die Hälfte davon allerdings erst in mehr als fünf Jahren. Das Potenzial ist also hoch, der Prozess jedoch langwierig. 

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Einstellungen hinsichtlich Umwelt und Alltagstauglichkeit zunehmend positiver

Generell sind die Einschätzungen der Endverbraucher zur Elektromobilität derzeit noch sehr kontrovers, insbesondere hinsichtlich Umwelt und All­tags­taug­lich­keit. Die Mehrheit der Pkw-Halter – 53% - schätzt E-Autos in ihrer Nutzung als umweltfreundlich ein. Das entspricht einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr 2022, in dem der Wert bei nur 43% lag.

Auch die Punkte E-Autos „bieten Fahrspaß“ (von 26 auf 34%) und die Bewertung „perfektes Alltagsauto“ (von 23 auf 29%) haben eine höhere Zustimmung erhalten. Dies ist eine positive Entwicklung und vor allem der letzte Punkt zeigt, welche Potenziale vorhanden sind. Denn schließlich schätzen bereits 29% E-Autos als perfektes Alltagsauto ein, fahren bzw. besitzen tun es dagegen nur 3%. 


Mehrheit will weitere Entwicklungen dennoch abwarten

Die Aussagen, warum E-Autos den größten Teil der privaten Endverbraucher aber noch nicht erreicht haben, lassen sich unter vier Aspekten zusam­men­fas­sen: unausgereifte Technologie, Reichweitenangst, fehlende Infrastruktur und hohe Preise. Bei der Befragung stimmten 75% der Pkw-Halter der Aussage zu, dass sie die Technologie für noch nicht ausgereift halten.

Wenn Endverbraucher immer wieder von neuen Ent­wick­lungen, größeren Reichweiten oder besseren Batterien hören, kann das ein Grund dafür sein, dass sie weitere Entwicklungen erst einmal abwarten wollen. Beim Thema Anschaffungspreis meinten 87% und damit die große Mehrheit der Pkw-Halter, dass E-Autos in der Anschaffung zu teuer seien.

Und schließlich sehen im Antriebsakku 80% der Pkw-Halter einen großen Unsicherheitsfaktor wegen möglicher Kosten bei einem Ersatz, seiner generellen Degradation oder auch dem schwierigen, teilweise komplexen Austausch bzw. der Reparatur einzelner Module.

„Wir sehen, dass der Zuspruch zur Elektromobilität im Vergleich zum Vorjahr größer geworden ist. Aber Elektromobilität polarisiert nach wie vor. Der Endverbraucher ist hin- und hergerissen und es fehlt ihm oftmals das nötige Wissen und damit auch das Vertrauen in die Technologie. Hier sind Handel und Hersteller mehr denn je gefragt.“

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT Reports 2024.


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