- Hoher Anteil aller Fahrzeuge im Bestand ist mit Leichtmetallrädern ausgestattet
- Autofahrer wissen häufig nicht, wann ein Reifenwechsel erforderlich ist
- Die Marke des Reifens spielt für den größten Teil der Autofahrer keine Rolle
- Werkstätten sind erfolgreich mit Radwechseln und Radeinlagerungen
- Beim Reifenkauf vertrauen die Kunden stark auf Reifenfachhandel und -fachbetriebe
Zu den Rädern und Reifen ihres Autos haben die Autofahrer häufig ein nachlässiges Verhältnis. Zwar sind sieben von zehn Autos im Bestand mit Leichtmetallrädern ausgerüstet, doch die Fahrer kennen sich mit Rädern und Reifen in vielen Fällen nicht aus. Alleine 55 Prozent der Autobesitzer wissen nicht, wann die Reifen erneuert werden müssen. Dabei ist ihnen weder bekannt, nach wie vielen Jahren Einsatz die Reifen erneuert werden müssen, noch bei welcher Mindestprofilstärke die Reifen gewechselt werden. Daher wundert es nicht, dass für 57 Prozent aller Automobilisten beim Kauf neuer Reifen deren Marke auch gar keine, wenig oder mittelmäßige Bedeutung hat. Eine genauere Analyse lässt allerdings Unterschiede bei einzelnen Nutzergruppen eines Autos erkennen. So hat die Reifenmarke für die Hälfte der männlichen Reifenkäufer eine starke bis sehr starke Bedeutung. Das gleiche Bild ergibt sich bei Vielfahrern, die jährlich mehr als 30.000 km zurücklegen. Auch für sie hat die Reifenmarke zu 50 Prozent eine starke bis sehr starke Bedeutung.
Während der vergangenen Jahre haben Autohäuser und Werkstätten ihren Marktanteil bei der Durchführung von Reifenmontagearbeiten auf 50 Prozent ausbauen können. 22 Prozent aller saisonalen Radwechsel wurden 2018 in einer Markenwerkstatt durchgeführt und 28 Prozent in einer markenunabhängigen Werkstatt. Weitere 12 Prozent der saisonalen Radwechsel führten die Reifenfachhändler und –fachbetriebe aus. 37 Prozent der Fahrzeugbesitzer wechselten die Räder in Eigenregie. Besonders mit dem Angebot der Rädereinlagerung konnten die Betriebe punkten. Immerhin 58 Prozent derjenigen Autofahrer, die ihre Räder in einer Werkstatt wechseln ließen, entschieden sich für die Reifeneinlagerung vor Ort.
Bei den Kauforten für die Reifen kristallisierte sich in den vergangenen Jahren eine stabile Marktaufteilung heraus. Auch 2018 waren mit einem Marktanteil von 35 Prozent Reifenfachhandel und –fachbetriebe führend. Markenwerkstätten, freie Werkstätten und Online-Händler sicherten sich jeweils gut 20 Prozent Marktanteil. Weitere 10 Prozent Marktanteil hielten die Systemwerkstätten. Dabei gibt es hier längst Kombinationen, bei denen die Onlinekäufer sich ihre Räder oder Reifen im Internet aussuchen und diese dann zur Montage an eine Werkstatt vor Ort geschickt werden.
„Wie in vielen Bereichen des Service hat die Elektronik in Form von Reifendruck-kontrollsystemen (RDKS), die seit 2014 bei Neuwagen verbindlich vorgeschrieben sind, das Handling je nach eingesetztem System etwas komplexer gemacht. Dazu kommt die Montage der Ultra High Performance Reifen (UHP) und Run Flat Tires (RFT), welche nur ausgebildete Monteure auf zertifizierten Maschinen vornehmen dürfen. Für die Serviceberater und Reifenverkäufer ist es eine Herausforderung, die Kunden zu einem Thema bestmöglich zu beraten, welches die Autofahrer zu einem Großteil nicht interessiert. Reifen sind und bleiben ein sicherheitsrelevantes Bauteil an jedem Auto, und zugleich trägt der saisonale Radwechsel zur Erhöhung der Kontaktfrequenz bei“, sagt Bernd Reich, Referent Unternehmenskommunikation der DAT.