Autokauf: Kaufzurückhaltung und hohe Zufriedenheit mit aktuellem Auto

Thema des Monats April 2024

Autokauf: Ein Paar lässt sich im Autohaus von einem Verkäufer am Heck eines weißen Pkw beraten
  • 11% der Pkw-Halter haben 2023 ihre Anschaffungs­pläne für ein neues Auto zurückgestellt
  • Mehr als zwei Drittel planen ihren nächsten Autokauf erst in drei bis fünf oder mehr Jahren
  • Pkw-Halter bestätigen hohe Zufriedenheit mit ihrem jetzigen Auto

Die Situation auf dem Automarkt und der Mangel an Fahr­zeugen hat sich 2023 deutlich verbessert, und sowohl Gebraucht- als auch Neuwagen waren gegen­über dem Vorjahr wieder verfügbar. Doch die Zulas­sungs­zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes wie auch die Befragung für den aktuellen DAT Report zeigen, dass Pkw-Halter bezüglich der Neu­an­schaffung eines Fahr­zeugs dennoch zurückhaltend sind.

 

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11% aller Pkw-Halter hatten 2023 einen Autokauf fest geplant, diesen jedoch nicht realisiert. Das sind zwar zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, dennoch bleibt dies ein hoher Wert. Die Auswertung der Befra­gung machte auch deutlich, dass besonders häufig junge Menschen ihren Autokauf verschoben haben (jeder vierte Pkw-Halter unter 30 Jahren).  Als Gründe für die Kaufzurückhaltung nannten die Befragten vor allem die hohen Preise (25%) sowie die Notwendigkeit, sparen zu müssen (30%).

Zaghafte Entwicklung des Automarktes erwartet

Dass sich der Automobilmarkt auch in den kommenden ein bis zwei Jahren nur zaghaft entwickeln dürfte, zeigt Grafik A10. Mehr als zwei Drittel der Pkw-Halter planen erst in drei bis fünf (34%) oder mehr Jahren (32%) einen Autokauf. Lediglich 9% planen einen Kauf innerhalb der nächsten zwölf Monate und 18% in ein bis zwei Jahren. Besonders die Automobilhändler und nachgelagert auch die Her­steller spürten die Kaufzurückhaltung und den fehlenden Auftragseingang bei Neuwagen.

 

Hohe Zufriedenheit und Faktor Nachhaltigkeit bestimmen Kaufzurückhaltung

Fragt man Pkw-Halter, warum sie keinen zeitnahen Kauf geplant haben, sind die Gründe vielfältig, aber nicht ausschließlich monetär begründet. Grafik A11 zeigt, dass fast zwei Drittel (61%) angaben, dass sie mit ihrem Pkw noch zufrieden sind.

Auf Rang zwei folgt ebenfalls eine Aussage, die nichts mit der finanziellen Situation zu tun hat: 25% sind der Meinung, dass eine Neu­anschaffung bei einem noch funktionsfähigen Auto nicht nachhaltig sei. Bemer­kens­wert ist, dass mit 29% vor allem Halter von älteren Pkw (sechs Jahre oder älter) dieser Aussage über­durch­schnitt­lich häufig zustimmten.

Erst auf den weiteren Rängen folgten monetäre Gründe gegen einen zeitnahen Pkw-Kauf. Dazu gehörten hohe Preise (22%) oder die persönliche wirtschaftliche Lage (22%).

 


„Einen Einfluss auf die Kaufzurückhaltung hat auch die alleinige Fokussierung der Politik auf die Elektro­mo­bi­lität. Die Ergebnisse des DAT Reports zeigen, dass viele Pkw-Halter genau deshalb ihr derzeitiges Auto länger fahren möchten als geplant. Grundsätzlich war­ten sie die weitere Entwicklung der Antriebsarten noch etwas ab.“

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT Reports


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