Martin Weiss, Leiter Fahrzeugbewertung der Deutschen Automobil Treuhand GmbH, skizziert in seinem Statement die Rahmenbedingungen für das neue Autojahr:
"Das Jahr 2020 wird ein Jahr der vielen Veränderungen und Einflüsse werden, die unser Neu- und Gebrauchtwagengeschäft prägen. Getrieben werden diese unter anderen von politischen Rahmenbedingungen.
Hierzu gehört vor allem die CO2 –Vorgabe der EU. Um die künftig herstellerindividuell geltenden Emissionsziele zu erreichen (die abhängig u.a. vom Gewicht der Fahrzeuge sind), wird es 2020 eine Einführungsphase geben. Ab 2021 muss dieses mit jedem neuen Fahrzeug erreicht werden, sonst drohen Strafzahlungen. Ohne einen Anteil von elektrifizierten Pkw – egal ob batterieelektrisch oder mit Plug-in-Technologie – wird es für die Hersteller sehr schwierig werden, diese CO2-Ziele zu erreichen.
Dabei pushen die Hersteller gemeinsam mit der Regierung die alternativen Antriebe um diese Ziele zu erreichen. Begleitet wird dies durch steigende Prämien für elektrifizierte Fahrzeuge, die wiederum einen Einfluss auf das Preisniveau von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen haben. Problematisch hierbei ist, dass für Gebrauchtwagen, die älter als acht Monate sind, derzeit noch keine monetären Anreize geplant sind. Das heißt, die Käufer müssen durch die reinen Produkteigenschaften vom Kauf überzeigt werden.
Abschließend könnte auch der Diesel wieder mehr an Bedeutung gewinnen, weil dieser unter den reinen Verbrennungsmotoren in Bezug auf CO2 die beste Bilanz hat.
Umrahmt wird dieses Szenario von einer stagnierenden bis leicht rückläufigen Wirtschaftskraft in Deutschland, befeuert durch die unklare Lage rund um den Brexit und die amerikanische Handelspolitik speziell gegenüber China."