Gebrauchtwagenkauf – Worauf müssen Sie achten?

• Informieren Sie sich darüber, wie vergleichbare Modelle auf dem Gebrauchtwagenmarkt gehandelt werden – zum Beispiel über die Gebrauchtfahrzeugbewertung der DAT oder über Online-Gebrauchtwagenportale. Sie werden womöglich kein Auto finden, das exakt gleich ist, eine Tendenz wird aber auf jeden Fall erkennbar sein.  
• Gehen Sie nie allein zu einer Gebrauchtwagenbesichtigung, sondern nehmen Sie eine Person mit, die sich mit Autos auskennt.
• Planen Sie ausreichend Zeit ein und entscheiden Sie nichts überhastet.

• Begutachten Sie das Fahrzeug nur bei Tageslicht oder in einer gut ausgeleuchteten Halle. Beschädigungen können bei guten Lichtverhältnissen besser erkannt werden.
• Achten Sie darauf, dass das Fahrzeug bei der Besichtigung trocken und sauber ist, damit Sie Kratzer, Dellen oder ähnliche Beschädigungen besser erkennen.  
• Ist das Auto scheckheftgepflegt? Das Scheckheft enthält Informationen über die durchgeführten, vom Hersteller empfohlenen, Wartungsintervalle. Bei neueren Fahrzeugen handelt es sich um ein elektronisches Serviceheft. 
• Prüfen Sie, ob das Fahrzeug aus seriösem Vorbesitz stammt und ob es zum Beispiel als Taxi, Mietwagen oder Vorführwagen genutzt wurde.
• Handelt es sich um ein Import-Fahrzeug? Für die erste Zulassung in Deutschland fallen eventuell höhere Kosten an. Oftmals werden auch mehr Dokumente benötigt.
• Sind alle Schlüssel vorhanden? 
• Gibt es Anleitungen, Wartungsheft usw. in deutscher Sprache?
• Liegt eine vollständige Dokumentation der Ölwechsel vor? Ist diese in deutscher Sprache?
• Sind die Sicherheitsgurte auf allen Plätzen funktionsfähig? 
• Funktionieren alle Steckdosen? 
• Lassen sich Sitze, Lenkrad und Außenspiegel einstellen sowie alle Fensterheber bedienen?

• Sind die Scheinwerfer des Fahrzeugs klar und nicht beschlagen oder milchig?
• Prüfen Sie das gesamte Fahrzeug auf undichte Stellen. Vor allem Gummidichtungen können porös und dabei undicht werden.
• Weiße Flecken am Öl-Deckel oder schwarzes Kühlmittel weisen auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin.
• Sind die Reifen gleichmäßig abgefahren? Wenn nicht, könnte dies ein Hinweise auf verbogene Spurstangen oder ein fehlerhaftes Fahrwerk sein.
• Schauen Sie im Bordcomputer nach Fehlerinformationen? 
• Prüfen Sie nach der Probefahrt erneut den Motorraum. Treten Flüssigkeiten aus?
• Testen Sie elektronische Bauteile, wie Fensterheber, Außenspiegel, Schiebedach, elektr. Heckklappe, Heckscheibenheizung, etc. 
• Ein muffiger Geruch oder feuchte Bodenbeläge weisen auf einen undichten Innenraum hin.
• Achten Sie auf Rost, insbesondere auch in Ecken, die schwieriger einsehbar sind (Radkasten, unterer Teil des Kofferraums, unter Teppichen wenn möglich).
• Prüfen Sie bei älteren Fahrzeugen die Stoßdämpfer, indem Sie das Fahrzeug hinten und vorne herunterdrücken. Federt es mehrmals nach, ist dies ist ein Zeichen, dass die Stoßdämpfer ausgetauscht werden müssen. 
• Stimmt die Abnutzung des Gaspedals mit dem angegebenen Kilometerstand überein? Falls nicht, könnte dies auf eine Tachomanipulation hinweisen. Seien Sie jedoch vorsichtig. Die Materialien neuerer Autos sind sehr robust und nutzen sich weit weniger ab als bei Altautos.

• Der Motor sollte am Anfang der Fahrzeugbesichtigung kalt sein und sofort anspringen. Viele Mängel und darauf hinweisende Geräusche werden nur erkannt, wenn man den Motor in kaltem Zustand startet. Ist der Motor zu Beginn der Besichtigung bereits warm, könnte es sein, dass von bestehenden Mängeln abgelenkt werden soll.
• Vermeiden Sie Stoßzeiten und vor allem Staus, um das Fahrzeug in unterschiedlichen Situationen zu erproben.
• Suchen Sie zu Beginn eine möglichst ruhige Straße, um ungewöhnliche Geräusche zu erkennen. Suchen Sie im Anschluss bewusst eine schlechte Straße, um die Fahrgeräusche auch dort zu hören. 
• Testen Sie verschiedene Geschwindigkeiten. Fahren Sie bei niedrigerer Geschwindigkeit auch mit offenem Fenster, um Geräusche zu hören. 
• Lassen Sie beim stärkeren Bremsen das Lenkrad locker. Wie verhält sich das Fahrzeug beim Lenken? Hält es die Spur oder zieht es ohne eine Lenkbewegung in eine Richtung? 
• Wie stark sind die Bremsen des Fahrzeugs? Bremsen Sie dazu an einer ruhigen, sicheren Stelle etwas stärker. Passen Sie aber auf, dass es dadurch nicht zu Unfällen oder Verkehrsbeeinträchtigungen kommt. 
• Kommt auch nach einer mehrminütigen Fahrt noch weißer oder sogar schwarzer Rauch aus dem Auspuff?  Anhaltend weißer Rauch weist auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin, anhaltend schwarzer Rauch auf unvollständig verbrannten Treibstoff. Mögliche Gründe können defekte Zündkerzen oder eine defekte Lambda-Sonde sein.
• Starke Vibrationen und Ruckbewegungen sowie eine hakelige Schaltung können auf Antriebsprobleme hinweisen.
• Greift die Handbremse noch? Gerade Modelle mit Trommelbremsen können hier festgerostete Bremsbeläge entwickeln.
• Schalten Sie während der Fahrt die Klimaanlage und die Heizung ein und testen Sie diese auf Ihre Funktionsfähigkeiten. 

• Überprüfen Sie den Wartungszustand anhand der im Motorraum hängenden Zettel. Bei neuen Modellen ist der Wartungsnachweis nur elektronisch abrufbar. Bringen Sie das Fahrzeug dazu in eine Vertragswerkstatt.
• Stimmt die Fahrgestellnummer mit den Papieren überein?
• Überprüfen Sie die Spaltmaße. Sind diese sehr unterschiedlich, ist ein Unfall oder Parkrempler sehr wahrscheinlich.
• Vergleichen Sie den Kilometerstand auf dem Tacho mit dem Serviceheft und/oder dem Prüfbericht der letzten Haupt- und Abgasuntersuchung. Auffälligkeiten können auf eine Tachomanipulation hinweisen.
• Messen Sie die Lackstärke oder prüfen Sie mit einem Magneten, ob nachgespachtelt wurde. 
• Farbunterschiede zwischen einzelnen Karosserieteilen weisen auf Nachlackierungen oder den Austausch dieser hin und sind Anzeichen für einen Unfall. 
• Ist der Motor zu Beginn der Besichtigung bereits warm? Möglicherweise sollen Mängel, die nur beim Kaltstart auftauchen vertuscht werden. 
• Eine fachkundige und neutrale Bewertung erhalten Sie von einem Kfz-Sachverständigen. 

Eine digitale Zustandsaufnahme bietet Ihnen eine solide Basis. Wenn Sie jedoch alle Kriterien berücksichtigt haben wollen, ist ein Kfz-Gutachter die richtige Wahl.

• Ein Kfz-Gutachter bemerkt auch Schäden und nachträglich eingebaute Ausstattungsmerkmale, die oft nicht per künstlicher Intelligenz erkennbar sind. 
• Der Gutachter kann bewerten, ob Schäden zum geschilderten Unfallhergang passen. 
• Der Sachverständige verfügt über eine professionelle Ausrüstung, um die Lackschichtdicke zu messen und kann dadurch versteckte Unfallschäden erkennen. 
• Die sichere Bewertung des Sachverständigen gibt Ihnen eine zuverlässige Wertschätzung, die auch vor Gericht Bestand hat. 
• Das Gutachten kann eine Wertminderung festlegen. 
• Bei Rückfragen oder Unklarheiten profitieren Sie vom persönlichen Kontakt. 
• Eine Software entscheidet immer nach einem vorgegebenen Maß, der neutrale, unabhängige Sachverständige kann jeden Fall individuell abwägen. 

Feststellung aller Mängel oder Unfallschäden

Anerkanntes Gutachten, auch vor Gericht

Überschaubare Kosten, die sich für Sie bezahlt machen