Gebrauchte Elektroautos

Thema des Monats April 2023

  • Interesse an gebrauchten E-Autos eher verhalten 
  • Gesundheitsstatus der Batterie hat für gebrauchte E-Autos hohen Stellenwert
  • Park- und Lademöglichkeiten für E-Autoanschaffung elementar


Im April stehen gebrauchte Elektroautos im Fokus. Mit dem Hochlauf der Elektromobilität geraten diese Fahrzeuge sukzessive auf den Markt. Bislang ist dieser aber noch überschaubar und die Nachfrage verhalten. Daran ändert auch die Förderung von jungen gebrauchten E-Fahrzeugen, die seitens des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter gewissen Bedingungen gilt, nur wenig.


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  • Interesse an gebrauchten E-Autos eher verhalten: Der Markt für gebrauchte E-Autos steckt noch in den Kinderschuhen. Die Frage „Würde für Sie beim nächsten Autokauf ein gebrauchtes reines Elektrofahrzeug (BEV) grundsätzlich in Frage kommen?“, bejahten nur 10% der Neu- und 14% der Gebrauchtwagenkäufer. Für weitere 45% der Neu- und 28% der Gebrauchtwagenkäufer käme zwar ein BEV in Frage, aber nur wenn dieser ein Neuwagen wäre. Eine grundsätzliche Ablehnung gegen ein E-Auto haben dagegen 39% der Neu- und 46% der Gebrauchtwagenkäufer.

 

  • Gesundheitsstatus der Batterie hat hohen Stellenwert: Für E-Autos ist die Batterie ein zentraler wertbeeinflussender Faktor. Gleiches gilt für die Laufleistung, die Auswirkungen auf den Verschleiß jedes Fahrzeugs hat. In diesem Zusammenhang ist die Antwort auf folgende Frage interessant: „Wäre für Sie beim Kauf eines gebrauchten Elektrofahrzeugs ein Zertifikat einer unabhängigen Institution über den Zustand der Batterie wichtiger als die bisherige Laufleistung (Kilometerleistung) des Pkw?“ Obwohl ein Batteriezertifikat im deutschen Markt noch nicht einheitlich verfügbar ist, räumten je 20% beider Käufergruppen diesem Dokument einen höheren Stellenwert ein als nur der Laufleistung (8% bzw. 9%). Die Kernaussage der Grafik ist allerdings, dass die Mehrheit der Befragten beide wertbeeinflussenden Faktoren, also die Laufleistung und ein Zertifikat über den Gesundheitsstatus der Batterie (State of Health), in hohem Maße für gleich wichtig erachtet (61% der Neu- und 53% der Gebrauchtwagenkäufer).

 

  • Park- und Lademöglichkeiten für E-Autoanschaffung elementar: Bedeutend für E-Autos – unabhängig davon ob sie gebraucht oder neu angeschafft werden, ist die private Park- und Ladesituation. Denn E-Autos tanken Strom und das möglichst einfach und komfortabel in der eigenen Garage (unter der Prämisse, dass die lokalen Gegebenheiten wie Stromversorgung, Genehmigungen bei einer angemieteten Garage etc. gegeben sind). Unter aller Pkw-Haltern verfügten 2022 knapp 47% über eine eigene Garage oder Tiefgarage und hätten damit die potenzielle Möglichkeit, ein E-Auto zu laden. Die Mehrheit allerdings gehörte zu den Open-Air-Parkern: Das heißt 30% parkten an einem fest zugewiesenen Stellplatz und 23% mussten ihren Pkw an der Straße abstellen und hatten damit in der Regel keine eigene Lademöglichkeit. Ähnlich verhalten sich die Werte bei den Gebrauchtwagenkäufern. Etwas höher ist der Garagen-Faktor bei den Neuwagenkäufern, die zu gut zwei Dritteln über eine Garage verfügen. 

 

„Gebrauchte E-Autos waren 2022 auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch in der Minderheit. Gerade mal 1,2% oder knapp 69.600 der 5,6 Mio. Besitzumschreibungen hatten einen rein batterieelektrischen Antrieb. Das wird sich in naher Zukunft ändern. Denn auf dem Neuwagenmarkt gibt es eine Vielzahl dieser Pkw, die sich zeitversetzt auf dem Gebrauchtwagenmarkt wiederfinden. Mit welcher Geschwindigkeit ist allerdings fraglich. Die Unsicherheitsfaktoren sind vielen Käufern bislang noch zu groß. Auch das viel diskutierte Thema Leasing von gebrauchten rein batterieelektrischen Fahrzeugen spielt hierbei eine Rolle. Allerdings können sich diese Form der Nutzung bzw. Anschaffung zurzeit nur 9% der Neu- und 8% der Gebrauchtwagenkäufer vorstellen.“

Uta Heller & Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT-Reports


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Ziel der Studie war es, sich akademisch mit dem Vorhaben der Bundesregierung auseinanderzusetzen, 15 Mio. BEV bis 2030 auf die Straße zu bringen. Die Aufgabenstellung war, Szenarien zu entwickeln, ob und wie dieser Hochlauf der Elektromobilität möglich sein kann, welche Faktoren hierbei von Relevanz sind und welche Auswirkungen dies auf den Pkw-Bestand in Deutschland haben wird.

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