Fachwerkstätten dominieren Reparaturgeschäft

Thema des Monats Juni 2024

  • Geringere Fahr­leistung und verbesserte Komponenten beeinflussen Reparatur­verhalten 
  • Reparaturen überwiegend in Fach­werk­stätten durchgeführt
  • Software­probleme zunehmend ein Thema bei jungen Fahr­zeugen

Auch wenn die Quote der Reparatur­arbeiten am Auto stetig sinkt und 2023 das generelle Reparatur­verhalten mit 0,39 einen historischen Tiefst­wert erreicht hat, zeigt die Umfrage für den aktuellen DAT Report, dass es Fahrzeug­haltern wichtig ist, dass ihr Auto stets in sicherem fahr­bereiten Zustand ist. Gründe für den Reparatur­rückgang sind in einem Jahr hoher Preise sicherlich nicht nur zögerliche Investitionen, sondern auch die generell gesunkene Fahr­leistung sowie die Verbesserung der verbauten Komponenten wie Zahn­riemen oder Brems­beläge. Besonders die Halter von Benzin­fahrzeugen, die knapp zwei Drittel des gesamten Pkw-Bestandes ausmachen, sind 2023 deutlich weniger Kilometer gefahren. Im DAT Report bezieht sich der Begriff „Reparaturen“ auf Verschleiß­reparaturen, also nicht auf das Auswechseln von Lampen oder Scheiben­wischer­blättern, sondern auf Bereiche die mit Motor, Elektrik oder Fahr­werk zu tun haben. 


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Reparaturen überwiegend in Fachwerkstätten durchgeführt

Die Ergebnisse der Umfrage sind ein positives Signal für Fachbetriebe, denn die Mehrzahl aller Reparaturarbeiten wurden von einer Fachwerkstatt durchgeführt. Im Jahr 2023 entfiel die Mehrheit (59%) auf die freien Betriebe. Sie konnten ihren bereits hohen Anteil von 56% aus dem Vorjahr nochmals ausbauen. Die Markenwerkstatt wurde von 32% der Pkw-Halter beauftragt, ein minimaler Anstieg zum Vorjahr von einem Prozentpunkt. Erfreulich aus Sicht aller Werkstätten ist dagegen der Rückgang des Do-it-yourself-Anteils von 12 auf 9%. Auch wenn der gesamte Pkw-Bestand stark altert, sind Arbeiten von „Selbstschraubern“ seltener geworden. 

 

Software­probleme zunehmend ein Thema bei jungen Fahr­zeugen

Von den Reparatur­arbeiten betroffen waren am häufigsten Verschleiß­teile (71%), gefolgt von Aggregaten und Elektrik (35%) und dem Fahr­werk sowie Karosserie­komponenten (32%). Diese Verteilung entspricht in etwa dem Vorjahr mit einer leichten Verschiebung hin zu den Verschleiß­teilen (2022: 67%).

Erstmals hat sich der DAT Report auch dem Thema Software­probleme angenommen. Auf die Frage, ob Probleme mit der Elektronik oder der Software des Pkw (z. B. beim Display, der Connectivity, bei Assistenz­systemen) auftraten, zeigt sich ein beunruhigendes Bild. Halter jüngerer Pkw bis unter drei Jahre bestätigten Software­probleme zu 23%. Die kurzen Entwicklungs­zyklen der Autos und die zunehmende Funktions­fülle der Systeme schlagen sich in einer solch hohen Fehler­quote nieder. Bei älteren Fahr­zeugen sinkt diese Quote signifikant, da dort die Bugs bereits beseitigt wurden. Zudem sind ältere Pkw-Modelle im Vergleich zu jüngeren weniger komplex. 

„Das Reparatur­geschäft ist für die Automobil­betriebe eine zentrale Ertrags­säule. Das Kfz-Gewerbe ist und bleibt in diesem Bereich dank seines hohen Professionalisierungs­grades der wichtigste Ansprech­partner für den Pkw-Halter. Aufgrund der immer kürzeren Pkw-Entwicklungs­zyklen, der komplexen Software oder auch des Verschleiß‘ bei elektrifizierten Pkw bedingt durch das hohe Gewicht der Fahr­zeuge geht den Werkstätten die Arbeit nicht aus. Allerdings kann es gerade bei Software­themen auch eine hohe zeitliche Investition bedeuten, denn das Ein­spielen von Updates kann je nach Modell mehr als einen Tag benötigen“.

Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT Reports 2024.


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