Die (emotionalen) Komponenten des Autokaufs 2022
- Aktueller Autokauf ganz anders, schwieriger und zeitaufwendiger
- Plan und Realität variierten beim Autokauf 2022 oftmals
- Mehrheit der Pkw-Käufe 2022 war notwendig
Der brandneue DAT-Report 2023, der am 19. Januar 2023 in Berlin vorgestellt wurde, analysiert u. a. die Sicht der Neu- und Gebrauchtwagenkäufer auf den Autokauf 2022. Letztgenannter war ein schwieriges Unterfangen und von Faktoren wie multipler Mangellage, langer Lieferzeiten aber auch zweistelliger Inflationsrate und hohen Anschaffungspreisen geprägt. Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, dass der Pkw-Kauf für viele Menschen zwingen notwendig war. All dies spiegelt sich in den Aussagen der Endverbraucher wider.
- Aktueller Autokauf ganz anders, schwieriger und zeitaufwendiger: Ein interessantes Bild ergibt sich, wenn man die Autokäufer konkret nach ihrer Wahrnehmung des jetzigen im Vergleich zum letzten Autokauf fragt. Immerhin 41% der Neu- und 38% der Gebrauchtwagenkäufer charakterisierten den aktuellen Autokauf als (ganz) anders. Etwas tiefer nachgefragt, bestätigte fast die Hälfte der Neu- (48%) und Gebrauchtwagenkäufer (45%) die Aussage, dass dieser Pkw-Kauf zeitaufwendiger war. Von geringfügig weniger (47 bzw. 44%) aber dennoch von fast der Hälfte wurde der aktuelle Autokauf als deutlich schwieriger als der vorangegangene beurteilt. Auch dies ist eine deutliche Aussage, die das Ausnahmejahr 2022 in sehr wenigen Worten auf den Punkt bringt.
- Plan und Realität variierten beim Autokauf 2022 oftmals: Das Autojahr 2022 stellte die Pkw-Käufer vor einige Herausforderungen und zwang diese im Laufe ihrer Customer Journey oftmals, einstige Pläne zu verwerfen. So gaben 43% der Neu- und sogar 55% der Gebrauchtwagenkäufer an, sie hätten anders gekauft, als zunächst geplant war. Um die Details zu erfahren, sollte die Käufer benennen, in welchen Bereichen sie sich letztendlich für etwas anderes entscheiden mussten. Wenn auch die Ausprägungen unterschiedlich hoch waren, so landeten bei den Neu- und Gebrauchtwagenkäufern die gleichen Punkte unter den Top-3-Nennungen. So wollten ursprünglich die Käufer weniger Geld ausgeben (17% Neu-, 28% Gebrauchtwagenkäufer), ein besser ausgestatteten Pkw (17 bzw. 24%) und einige auch eine andere Automarke erwerben (15 bzw. 18%).
- Notwendigkeit bestimmt überwiegend den Autokauf: Für den aktuellen DAT-Report 2023 wurden die Neu- und Gebrauchtwagenkäufer gebeten, die Notwendigkeit des aktuelle Pkw-Kaufs einzuschätzen. Gerade in Verbindung mit dem Wort „absolut“ sollten die Befragten ihre Entscheidung in der Nachbetrachtung nochmals einordnen. Die Ergebnisse zeigen einen hohen Bedarf: So gaben 63% der Gebrauchtwagenkäufer an, dass der aktuelle Autokauf absolut notwendig war. Etwas weniger, aber dennoch über die Hälfte der Neuwagenkäufer (53%) stimmten ebenfalls dieser Aussage zu. Damit kommt zum Ausdruck, dass der Pkw-Kauf 2022 oftmals weniger eine Bauch- als vielmehr eine Kopfentscheidung war. Leichte Diskrepanzen lassen sich anhand der Personenanzahl im Haushalt feststellen: Unter den Gebrauchtwagenkäufern in einem Mehr-Personen-Haushalt mit Kind(ern) bestätigten fast 70% die absolute Notwendigkeit, in Single-Haushalten waren es dagegen „nur“ 56%.
„Trotz der schwierigen Grundvoraussetzungen wurde die Customer Journey von den Käufern aber dennoch nicht negativ bewertet. So stimmte die Mehrheit der Neu- (70%) und Gebrauchtwagenkäufer (59%) der Aussage zu, dass ein Autokauf für sie ein Erlebnis war und Spaß gemacht habe. Sie informierten sich gerne auch ausgiebig, über einen längeren Zeitraum.“
Uta Heller, Projektleiterin des DAT-Reports.
„Die Ergebnisse fielen deutlich höher aus als im Vorjahr aus (2021: 56% der Neuwagen- und 47% der Gebrauchtwagenkäufer). Einen Anteil daran hat sicherlich auch die gute Beratungsleistung der Handels, die für den Endverbraucher in Krisenzeiten mal wieder zum rettenden Anker geworden sind.“
Dr. Martin Endlein, Leiter DAT-Unternehmenskommunikation.