Autokauf: Kaufzurückhaltung und hohe Zufriedenheit mit aktuellem Auto
- 11% der Pkw-Halter haben 2023 ihre Anschaffungspläne für ein neues Auto zurückgestellt
- Mehr als zwei Drittel planen ihren nächsten Autokauf erst in drei bis fünf oder mehr Jahren
- Pkw-Halter bestätigen hohe Zufriedenheit mit ihrem jetzigen Auto
Die Situation auf dem Automarkt und der Mangel an Fahrzeugen hat sich 2023 deutlich verbessert, und sowohl Gebraucht- als auch Neuwagen waren gegenüber dem Vorjahr wieder verfügbar. Doch die Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes wie auch die Befragung für den aktuellen DAT Report zeigen, dass Pkw-Halter bezüglich der Neuanschaffung eines Fahrzeugs dennoch zurückhaltend sind.
11% aller Pkw-Halter hatten 2023 einen Autokauf fest geplant, diesen jedoch nicht realisiert. Das sind zwar zwei Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, dennoch bleibt dies ein hoher Wert. Die Auswertung der Befragung machte auch deutlich, dass besonders häufig junge Menschen ihren Autokauf verschoben haben (jeder vierte Pkw-Halter unter 30 Jahren). Als Gründe für die Kaufzurückhaltung nannten die Befragten vor allem die hohen Preise (25%) sowie die Notwendigkeit, sparen zu müssen (30%).
Zaghafte Entwicklung des Automarktes erwartet
Dass sich der Automobilmarkt auch in den kommenden ein bis zwei Jahren nur zaghaft entwickeln dürfte, zeigt Grafik A10. Mehr als zwei Drittel der Pkw-Halter planen erst in drei bis fünf (34%) oder mehr Jahren (32%) einen Autokauf. Lediglich 9% planen einen Kauf innerhalb der nächsten zwölf Monate und 18% in ein bis zwei Jahren. Besonders die Automobilhändler und nachgelagert auch die Hersteller spürten die Kaufzurückhaltung und den fehlenden Auftragseingang bei Neuwagen.
Hohe Zufriedenheit und Faktor Nachhaltigkeit bestimmen Kaufzurückhaltung
Fragt man Pkw-Halter, warum sie keinen zeitnahen Kauf geplant haben, sind die Gründe vielfältig, aber nicht ausschließlich monetär begründet. Grafik A11 zeigt, dass fast zwei Drittel (61%) angaben, dass sie mit ihrem Pkw noch zufrieden sind.
Auf Rang zwei folgt ebenfalls eine Aussage, die nichts mit der finanziellen Situation zu tun hat: 25% sind der Meinung, dass eine Neuanschaffung bei einem noch funktionsfähigen Auto nicht nachhaltig sei. Bemerkenswert ist, dass mit 29% vor allem Halter von älteren Pkw (sechs Jahre oder älter) dieser Aussage überdurchschnittlich häufig zustimmten.
Erst auf den weiteren Rängen folgten monetäre Gründe gegen einen zeitnahen Pkw-Kauf. Dazu gehörten hohe Preise (22%) oder die persönliche wirtschaftliche Lage (22%).
„Einen Einfluss auf die Kaufzurückhaltung hat auch die alleinige Fokussierung der Politik auf die Elektromobilität. Die Ergebnisse des DAT Reports zeigen, dass viele Pkw-Halter genau deshalb ihr derzeitiges Auto länger fahren möchten als geplant. Grundsätzlich warten sie die weitere Entwicklung der Antriebsarten noch etwas ab.“
Uta Heller und Dr. Martin Endlein, Autoren des DAT Reports